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Rosenkohl pflanzen

Rosenkohl in der Erde
© Adobe Stock / Dagmar Breu

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Rosenkohl, auch Sprossenkohl genannt, ist eines der Vitamin-C-reichsten Gemüse, das die kalte Jahreszeit zu bieten hat. Seinen ursprünglichen Namen "Brüsseler-Kohl" hat er tatsächlich der Stadt Brüssel zu verdanken - dort wurde das Wintergemüse erstmals angebaut. Die Röschen (Knospen) schmecken leicht nussig und erhalten durch eine Frostperiode einen angenehm süßlichen Geschmack. Das Kohlgewächs kann, je nach Sorte, bis zum März im Freien stehen. Falls Sie nicht alle Röschen ernten, werden daraus Sprossen, die im Sommer gelbe Blüten tragen. Rosenkohl überzeugt mit seiner einfachen und dennoch abwechslungsreichen Zubereitung. Egal ob als Beilage, Hauptgericht, vegetarisch, als Auflauf oder Suppe - die Rezepte-Vielfalt beim Rosenkohl ist groß!

Rosenkohl aussäen und pflanzen

Rosenkohl können Sie entweder direkt ins Beet säen oder in der Wohnung vorziehen. Ab April sind im Handel auch vorgezogene Jungpflanzen erhältlich. Von der Aussaat bis zur Ernte kann es übrigens fast ein halbes Jahr dauern.

Bereits im März können Sie mit dem Vorziehen des Rosenkohls beginnen:

  • Dazu werden die Samenkörner rund einen Zentimeter tief in Anzuchterde gesteckt.
  • Es dauert ca. zwei Wochen bis sich die ersten kleinen Rosenkohlpflanzen zeigen.
  • Für die Keimung sind Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius optimal.
  • Anschließend muss der Sprossenkohl vereinzelt werden. Hierfür werden die Keimlinge aus dem Anzuchtgefäß genommen und in einzelne Töpfe mit reichhaltiger Bioerde gesetzt, da man beim Anbau von Nutzpflanzen lieber auf eine Düngung mit Kunstdünger verzichten sollte.

Von Mitte April bis spätestens Ende Juni dürfen die kräftigsten Setzlinge in ein nährstoffreiches Gemüsebeet umsiedeln. Der Pflanzabstand sollte dabei rund 50 bis 60 Zentimeter betragen. Halten Sie das Beet in den ersten zwei, drei Wochen trocken, so fördern Sie das Wurzelwachstum. Nach etwa drei Monaten bilden sich die ersten Sprossen aus. Manche Exemplare können übrigens bis zu einem Meter hoch werden – ein Stützstab hilft dabei, dass die hochwachsenden Pflanzen nicht umknicken.

Der richtige Standort für Rosenkohl

Als Standort bevorzugt der Rosenkohl einen windgeschützten sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Im Winter braucht er keinen zusätzlichen Schutz. Rosenkohl verträgt Frost von bis zu minus zehn Grad Celsius. Bei starkem Schneefall können die Pflanzen vorsichtig abgeschüttelt werden, damit sie unter der Schneelast nicht abknicken.

Rosenkohl düngen

Rosenkohl gehört zu den Starkzehrern im Gemüsegarten. Diese Pflanzengruppe entzieht dem Boden für das Wachstum und die Ausbildung der Früchte reichlich Nährstoffe. Rosenkohl bevorzugt daher einen lehmhaltigen und gut gedüngten Boden. Ideal ist es, das Beet bereits im Herbst vor der Aussaat und Pflanzung mit Kompost anzureichern. Sobald sich die ersten Röschen ausbilden, sollten Sie alle 14 Tage mit Biodünger oder Brennnessseljauche für eine zusätzliche Nährstoffgabe sorgen.

Rosenkohl
Gesund und nährstoffreich: Rosenkohl enthält Vitamin C und viele Ballaststoffe.
© COLOURBOX / Iwona Golczyk

So beugen Sie Schädlingen beim Rosenkohl vor

Beim Rosenkohl gibt es einige Schädlinge, mit denen man rechnen muss: Kohlfliege, Blattläuse, Kohlhernie, Erdflöhe, Kohlweißling, Schnecken und Mehltau können auftreten. Aber nicht nur der Rosenkohl ist betroffen, alle Kohlgewächse sind anfällig für diese Schadbilder. Vorbeugen ist hier die beste Medizin: Achten Sie stets darauf, den Rosenkohl nicht mehrmals am selben Standort anzubauen. Rosenkohl laugt den Boden stark aus. Damit sich die Erde wieder erholen kann, ist eine Ruhephase und ein Wechsel der Fruchtfolge ratsam: Um die sogenannte "Bodenmüdigkeit" zu vermeiden, sollten drei Jahre vergehen, bevor auf einem Beet wieder ein Kohlgewächs angepflanzt wird.

Eine Mischkulturpflanzung kann ebenfalls helfen, die Krankheiten fern zu halten. Gute Partnerpflanzen sind Spinat, Gurken, Erbsen, Rettich oder Sellerie. Eine weitere Möglichkeit ist die gezielte Nützlingsförderung durch Blumenwiesen oder Insektenhotels. Vor allem Schlupfwespen und Marienkäfer schätzen die Larven der Weißen Fliege als "Leckerbissen". Das Abdecken der Kohl-Pflanzen mit Gemüseschutznetzen kann ebenfalls vorbeugend helfen, was dann leider aber auch die Nützlinge von den Pflanzen abhält. Wir empfehlen eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen, um einen Befall möglichst früh zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Rosenkohl pflegen

Außerdem ist regelmäßiges Gießen für ein gesundes Wachstum entscheidend. In sehr heißen Sommern kann der Boden mit einer Mulchschicht aus angetrocknetem Rasenschnitt vor dem Austrocknen geschützt werden. Sind die ersten Röschen am Strunk herangewachsen, kappt man die Triebspitze. So fließt alle Kraft in die Ausbildung der vorhandenen Röschen und nicht in das Blattwerk. Gelbe Blätter oder faulige Röschen gegebenenfalls regelmäßig entfernen.

Rosenkohl-Sorten

Es gibt im konventionellen und biologischen Rosenkohlanbau viele verschiedene Rosenkohl-Hybriden und Rosenkohl-Sorten. Diese haben besonders lobenswerte Eigenschaften, auf die der Rosenkohl-Liebhaber Wert legt. Sie bringen große, glatte und zarte Röschen hervor. Weitere relevante Kriterien für den Rosenkohl-Anbauer sind, wielange die Kultur dauert und wie widerstandsfähig die Rosenkohlpflanze gegen Schädlinge und Krankheiten ist. Auch für den Hobby-Gemüseanbauer sind dies wichtige Punkte, um viel Freude an der Kultur und eine reiche Ernte zu haben.

Folgende Rosenkohl-Sorten sind empfehlenswert:

'Hilds Ideal': grün, mittelfrüh, feste Köpfe
'Red Ball': Neuheit mit rotgefärbten, schmackhaften Röschen, standhaft, frosthart
'Crispus' F1-Hybride: grün, früh, Resistenz gegen Kohlhernie
'Igor' F1 Hybride: mittelspäte, frostharte, sehr ertragsreiche Sorte, dunkelgrüne Röschen
'Diabolo' F1: grün, mittelfrüh, frosthart
'Rubine' und 'Falstaff': rote Köpfe, späte Sorte

Extra-Tipp: Die Rosenkohl-Sorte 'Flower Sprouts Autumn Star' ist eine Kreuzung aus Rosenkohl und Grünkohl. Dieses neue Gemüse hat kleine essbare Röschen, die wie Mini-Grünkohl aussehen, aber wie Rosenkohl direkt am Trieb ausreiben. Die stark gekrausten, violetten Röschen sind fünf bis sieben cm groß.

Erntezeit

Ab Herbst können Sie die ungefähr walnussgroßen, noch geschlossenen Röschen ernten – bei winterharten Sorten etwa bis zum Frühjahr (portionsweise). Ernten Sie traditionelle Sorten von unten nach oben, die dicksten Knospen zuerst. Im Kühlschrank hält sich Rosenkohl mehrere Tage. Sie können ihn aber auch einfrieren – am besten ernten sie ihn dann rechtzeitig, bevor die äußeren Blätter vom ersten Frost beschädigt werden.

Rosenkohl: Zubereitung und richtig putzen

Je nachdem für welche der zahlreichen Kohlsorten Sie sich entschieden haben, kann schon im Herbst die erste Rosenkohl-Ernte eingefahren werden. Die Röschen sind reif, wenn sie ungefähr die Größe einer Walnuss erreicht haben. Vom Strunk werden sie am einfachsten geerntet, indem man sie nach unten hin herausbricht. Anschließend werden die Röschen geputzt.

So putzen Sie den Rosenkohl:

  • Die einzelnen Röschen gut in frischem Wasser waschen.
  • Den Strunk großzügig abschneiden, sodass sich die äußeren Blätter entfernen lassen.
  • Zum Schluss den Strunk kreuzweise einschneiden. Da dieser fester ist als die Blätter, gart er dadurch gleichmäßig mit dem Rest der Röschen.

Die Zubereitung variiert von Gericht zu Gericht, doch die Basis ist letztlich immer der gekochte Rosenkohl: Dafür geben Sie die Röschen in kochendes Salzwasser, nach rund 15 bis 20 Minuten sind diese gar. Sie sollen immer noch bissfest sein. Anschließend mit kaltem Wasser abschrecken, damit die Farbe erhalten bleibt.

SCHÖNER WOHNEN Tipp zum Rosenkohl

Rosenkohl lässt sich nach dem Kochen in Salzwasser prima einfrieren. So haben Sie stets eine Vitamin-C-Bombe im Kühlfach griffbereit. Egal ob als Rosenkohlauflauf oder Rosenkohlsuppe - dieses Gemüse ist viel abwechslungsreicher in seiner Zubereitung, als es auf den ersten Blick scheint. Noch dazu ist Rosenkohl ballaststoffreich und hat kaum Kalorien - ein gesundes Schlankmacher-Gemüse!

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